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Karrierestrategien für die Coronakrise

Corona-Krise = Karriere- und Jobkiller?

Wird die Corona-Krise zum Karriere- und Jobkiller? Die wichtigsten Strategien für Leistungsträger in Zeiten der Corona-Krise!

Vor Kurzem interviewte mich ein Wirtschaftsjournalist zur Corona-Krise. Vor einigen Tagen hatte ich Sie bereits an meinen ersten Interview-Antworten hinsichtlich der Auswirkungen auf Personalauswahlverfahren teilhaben lassen. Heute geht es um zwei entscheidende Fragen, die ich im Rahmen des Interviews beantwortete:

1. Wird die Corona-Krise zum Karriere- und Jobkiller?
Meine Antwort lautet leider ja. Dass von den ca. 3 Millionen Solo-Selbständigen und Kleinunternehmen viele auf der Strecke bleiben werden, liegt leider auf der Hand. Wenn die Wirtschaft und das öffentliche Leben wieder hochfahren – was in mehreren Stufen verlaufen wird – werden viele Akteure bereits nicht mehr dabei sein. Möglicherweise zählen dazu das Lieblingslokal in unserer Straße oder die Buchhandlung um die Ecke. In der Summe hängen schon alleine daran eine Vielzahl von Arbeitsplätzen. Deutschlands einzige noch überlebende Warenhauskette Galeria Kaufhof Karstadt mit knapp 30.000 Mitarbeitern zählt derzeit zu den Hochrisikopatienten, deren Überleben auf der Kippe steht. Doch das sind alles noch Peanuts gemessen an dem, was sich bei einigen ganz großen Playern innerhalb der nächsten 12 Monate vollziehen wird.

Tariflich vereinbarte Aufzahlungen aufs Kurzarbeitergeld, die viele Konzernmitarbeiter erhalten, Beschäftigungsgarantien, die einige Arbeitgeber schon vor längerer Zeit ausgesprochen haben sowie die Mantras der Politik, möglichst viele Arbeitsplätze erhalten zu wollen, vermitteln momentan eine trügerische Sicherheit. Ich gehe davon aus, dass bis Ende 2020 einige unserer DAX-Giganten, die jetzt noch vergleichsweise gut dastehen, ins Straucheln geraten werden. Die Frage ist, was Jobgarantien dann tatsächlich noch wert sind, und wie gut die Töpfe, aus denen Abfindungsprogramme gespeist werden müssen, dann tatsächlich noch gefüllt sein werden. Einige Branchen waren bereits vor der Corona-Krise mit großen Herausforderungen konfrontiert und könnten sich bis Ende des Jahres zu ernsthaft erkrankten Patienten entwickeln. Ich rechne damit, dass wir in etwa einem Jahr zusätzlich viele Millionen Jobsuchende haben werden.

2. Was empfehlen Sie als Karrierecoach diesen Beschäftigten?
Große Player gehen nicht von einem Tag auf den anderen unter, und die Politik wird vieles unternehmen, um große Arbeitgeber möglichst lange zu stützen. Es wird also ein schleichender Prozess werden. Leistungsträgern aus potenziell gefährdeten Branchen empfehle ich daher, sich jetzt strategisch darauf einzurichten. Der Shutdown, der für viele Zwangsurlaub oder Kurzarbeit bedeutet, kann in diesem Zusammenhang sogar eine Chance darstellen, um sich einen gewissen Vorsprung zu erarbeiten.

Ich sehe momentan zwei denkbare Strategien für Leistungsträger: Eine davon ist die Change-Strategie, d. h. sobald wie möglich einen Jobwechsel zu forcieren. Es gibt nach wie vor relativ krisensichere und stabile Branchen und darüber hinaus sogar einige Krisengewinner, deren Wachstum durch die aktuelle Situation erst richtig beflügelt wurde. In einem halben Jahr werden sich diese Arbeitgeber vor qualifizierten Bewerbern nicht mehr retten können und die Chancen für einen Jobwechsel laufen gegen Null. Aktuell sind die Erfolgsaussichten für Initiativbewerbungen dagegen relativ gut, denn viele der hochqualifizierten potenziellen Jobkonkurrenten befinden sich noch im Dornröschenschlaf und warten erst einmal ab, wie es beim jetzigen Arbeitgeber weitergeht. Eine aktuelle Blitzumfrage bei 500 Arbeitgebern im deutschsprachigen Raum ergab, die Mehrheit der befragten Arbeitgeber verzeichnet jetzt weniger eingehende Bewerbungen, bei 32 % ist der Bewerbungseingang seit Beginn der Corona-Krise sogar erheblich zurückgegangen. Wer sich ohnehin schon länger mit dem Gedanken trägt, sich beruflich zu verändern bzw. die Branche zu wechseln, hat jetzt keine Zeit mehr zu verlieren, denn das Zeitfenster, in dem so ein Vorhaben noch möglich ist, wird mit jedem Tag kleiner. Sobald ein neuer Job in trockenen Tüchern ist, lohnt es sich, auf den bisherigen Arbeitgeber zuzugehen und über einen Aufhebungsvertrag mit Abfindung zu verhandeln. In dieser Woche durfte ich einen Klienten aus der Automobilindustrie coachen, dem dies gelungen ist, und der noch in diesem Quartal einen sehr gut dotierten Job in einem relativ krisensicheren Unternehmen antreten wird.

Die zweite Strategie besteht darin, sich im eigenen Unternehmen auf den aufziehenden Sturm vorzubereiten und das eigene „Karrieregebäude“ wetterfest zu machen. Das heißt, jetzt die Schlüsselqualifikationen auszubauen, die den Marktwert im eigenen Unternehmen erhöhen und sich breit aufzustellen. Noch wichtiger als bisher werden künftig Kommunikations- und Leadership-Skills sein. Das Motto lautet daher, jetzt den Shutdown nutzen, um sich genau auf diesen Feldern weiterzubilden. Für die einigermaßen guten und mittelmäßigen Führungskräfte wird es bald keine Daseinsberechtigung mehr geben, denn die Anzahl der Führungspositionen wird in krisengeschüttelten Unternehmen abnehmen. Umso wichtiger ist es für jeden Arbeitgeber, diese auf allen Hierarchieebenen mit sehr guten Führungskräften besetzt zu haben. Genau hier liegt die Chance für ambitionierte Nachwuchskräfte, die bereit sind, diese Herausforderung anzunehmen und 150 % oder 200 % zu geben. Wer im eigenen Unternehmen schon jetzt zum Kreis der Potenzialträger zählt oder wem bereits vor der Corona-Krise in Aussicht gestellt wurde, an einem Potenzialvalidierungsverfahren oder Assessment-Center teilzunehmen, hat sehr gute Chancen, dieses Ticket nach dem Shutdown einzulösen. Allerdings ist damit zu rechnen, dass die Messlatte in den ohnehin schon sehr anspruchsvollen Auswahl- und Validierungsverfahren der DAX-Konzerne noch einmal um einiges höher gelegt werden wird, um die besten fünf bis zehn Prozent der Führungskräfte zu identifizieren, die das Unternehmen in schwierigen Zeiten so dringend braucht.

Auch wenn die Prognose für die Mehrzahl der Erwerbstätigen eher düster erscheinen mag, so steckt in jeder Krise auch eine Chance. Nämlich genau für diejenigen, die ihr Schicksal mutig und selbstbestimmt in die Hand nehmen, die strategisch vorgehen und die jetzt die richtigen Entscheidungen treffen. Da Sie zu den Lesern meines Blogs gehören, vermute ich, dass Sie zu genau diesem Kreis zählen.

▬ Weiterführende Links ▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬
► Teil 1 des Interviews
Kostenloses Assessment-Center-Training
► Individuelle Assessment-Center-Vorbereitung
► Kognitive Leistungstests online
► Persönlichkeitstest online
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Telefoninterview - Das Vorstellungsgespräch am Telefon - Die 9 wichtigsten Tipps

Telefoninterview – Die 9 wichtigsten Tipps

Immer mehr Arbeitgeber führen Telefoninterviews zur Vorauswahl von Bewerbern durch. Anstatt einen Bewerber sofort zum persönlichen Vorstellungsgespräch oder Assessment-Center einzuladen, interviewt man ihn zunächst im Rahmen eines Telefonates. Das ist für die Unternehmen effizienter und spart Kosten. Üblicherweise schlägt der Personaler einen konkreten Termin für das Telefoninterview vor.

Tipp 1:
Bestätigen Sie den Terminvorschlag schriftlich per E-Mail und bedanken Sie sich für die Einladung zum Telefoninterview.

Tipp 2:
Stellen Sie sicher, dass Sie zum vereinbarten Termin in ruhiger Atmosphäre ungestört telefonieren können, üblicherweise werden Sie zum vereinbarten Termin angerufen.

Tipp 3:
Bereiten Sie sich inhaltlich auf das Telefoninterview – genauso wie auf ein typisches Vorstellungsgespräch – vor. Bestimmte Fragen sind erwartbar, zum Beispiel die Fragen nach Ihrer Motivation oder nach Stärken und Schwächen. Stellen Sie sich außerdem auf eine kurze Selbstvorstellung ein, denn so ein Telefoninterview beginnt manchmal mit der Aufforderung, sich kurz vorzustellen. Machen Sie sich zu diesen Inhalten stichpunktartige Notizen, die Ihnen während des Telefoninterviews als Gedächtnisstütze dienen können. Vermeiden Sie es aber sich vollständige Sätze aufzuschreiben oder die Inhalte auswendig zu lernen, denn das führt meistens dazu, dass Sie im Telefonat nicht mehr authentisch wirken.

Tipp 4:
Legen Sie vor dem Telefonat Ihren Lebenslauf bereit, denn möglicherweise kommt dazu die eine oder andere Frage.

Tipp 5:
Stellen Sie außerdem ein Getränk in Reichweite, denn bei einem halbstündigen Gespräch – so lange können Telefoninterviews nämlich dauern – kann es schnell passieren, dass Sie einen trockenen Mund bekommen.

Tipp 6:
Recherchieren Sie vorher nach der Person, die das Telefoninterview mit Ihnen führen wird. Recruiter haben meistens ein Profil bei Xing oder LinkedIn. Wenn Sie Ihr Gegenüber schon einmal vom Bild her kennen, erzeugt das eine gewisse Vertrautheit, und das Gespräch wird Ihnen gleich viel persönlicher vorkommen.

Tipp 7:
Abgesehen von einem Skype- oder Videotelefonat kann Sie Ihr Gesprächspartner beim Telefoninterview nicht sehen. Dennoch ist es hilfreich sich so zu kleiden, wie bei einem persönlichen Vorstellungsgespräch. Auch wenn Ihr Gesprächspartner Sie nicht sieht, so beeinflusst Ihr Outfit unbewusst Ihr eigenes Verhalten als Bewerber. Deshalb sind Freizeitkleidung oder Jogginghose keine gute Wahl für das Telefoninterview.

Tipp 8:
Da die nonverbalen Informationen im Telefonat fehlen, wird die Stimme deutlich intensiver wahrgenommen und gewinnt eine noch größere Bedeutung. Wussten Sie übrigens, dass die Stimme im Stehen kraftvoller und dynamischer klingt? Ist man dagegen bequem in die Couch versunken, wirkt auch die Stimme ein wenig träge. Dies hat mit dem Muskeltonus und der Entfaltungsmöglichkeit von Brustkorb und Bauchraum zu tun. Wenn Sie es einrichten können und sich dabei wohlfühlen, dann führen Sie das Telefoninterview am besten stehend. Ihre Stimme wird dabei besser zur Geltung kommen. Es spricht auch nichts dagegen beim Telefonat im Raum auf und ab zu gehen, vielen Menschen hilft die Bewegung sogar dabei, sich besser auf die Inhalte konzentrieren zu können.

Tipp 9:
Machen Sie eine Generalprobe. Bitten Sie jemanden aus Ihrem Freundes- oder Bekanntenkreis in die Rolle des Personalers zu schlüpfen und Sie zu einem vereinbarten Zeitpunkt anzurufen und mit Ihnen ein Telefoninterview zu führen. Bereiten Sie dabei alles genauso vor, wie Sie es für das richtige Telefoninterview tun würden. Angefangen vom Getränk, über den Lebenslauf, Ihr Outfit oder Ihre Position im Raum. Dann haben Sie die Situation schon einmal unter echten Bedingungen erlebt. Sie wissen dann beispielsweise, inwieweit es Ihnen hilft sich im Raum zu bewegen oder nicht, oder wo Ihr Lebenslauf liegen muss, damit Sie bei Bedarf einen Blick darauf werfen können.

▬ Weiterführende Links ▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬
► Youtube-Kanal von Johannes Stärk
► Video zum Thema Fehler im Vorstellungsgespräch
► Buch für Interviews und Vorstellungsgespräche
► Assessment-Center-Buch
► Kostenloses Online-Assessment-Center-Training
► Assessment-Center-Trainings laufend in München und Hannover
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